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Grünes Branden und Wogen

10. Mai 2022


„Die ersten Exemplare hab ich vor rund 20 Jahren bei dem deutschstämmigen und in die USA ausgewanderten Gartengestalter Wolfgang Oehme gesehen“, erinnert sich Vorstandsmitglied und Staudenexperte Klaus-Peter Manig, „und mir war sofort klar, dass dieses Gras ein ganz besonderer Schatz im Garten sein kann.“ Kein Wunder, denn Hakonechloa ist außerordentlich attraktiv, passt stilistisch in nahezu jeden Garten und kann durch seinen kissenartigen Wuchs sowohl als Einzelpflanze wie auch als Flächenfüller verwendet werden.

In der richtigen Inszenierung brandet und wogt ein frisches Grün im Garten, umschmeichelt Sträucher und kaschiert Beetränder. Ursprünglich an den bewaldeten Berghängen des Mount Hakone beheimatet, bevorzugt das Japanische Berggras halbschattige Plätze und verträgt erstaunlich viel Trockenheit. Allerdings gilt: je sonniger der Standort, umso feuchter sollte der Boden sein. An sonnigen Plätzen kann sich vor allem die dunkelgrüne botanische Wildart, Hakonechloa macra, bestmöglich entfalten.

„Seine wahre Bestimmung aber findet dieses Gras im Halbschatten“, ist Manig überzeugt, „denn hier bringt es sein mehrfarbiges Spiel besonders faszinierend zur Geltung.“ Eine wahre Lichtgestalt ist etwa die bis zu 55 cm hohe, goldgrün schimmernde Sorte ‚All Gold‘, die selbst düsteren Ecken ein freundliches Antlitz verleiht. Auch die weißgrün gestreifte Auslese ‚Albostriata‘ (bis 70 cm hoch) und die gelbgrün gestreifte Sorte ‚Aureola‘ (bis 60 cm hoch) bringen Licht ins Dunkel und beleben absonnige Rabatten mit ihrem extravaganten Streifenlook. Dass Schnecken Hakonechloa trotz des saftigen Aussehens ignorieren, wird Gartenfans ebenso gefallen wie der winterliche Zieraspekt: Die so wunderbar weich und üppig aussehenden Gräserhorste halten ihre Form auch im trockenen Zustand und schmücken den Garten bis zum Neuaustrieb.