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Gut für den Wein, gut für Tiere

20. September 2022


Viele hundert Jahre wurde in Österreich das Legen von Trockensteinmauern als Handwerk entwickelt. Dass dieses Wissen und die daraus resultierende Kunst eine angemessene Würdigung erfährt und darum auch vor dem Vergessen bewahrt werden konnte, dafür macht sich Mag. Rainer Vogler, Lehrer in der Weinbauschule Krems und Geschäftsführer des Vereins Landimpulse in besonderem Maße stark.


So setzte er sehr viel Engagement unter anderem dafür ein, dass dieses traditionelle Handwerk in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden konnte.

In Österreich wurde dem insofern Rechnung getragen, als der Verein Landimpulse Kurse unter dem Dach der Trockensteinmauer-Schule Österreich ausrichtet und der übrigens zugleich die niederösterreichische Imkerschule betreibt. Vogler, der auch zum Thema unterrichtet, freut sich über eine entsprechend breite Aufmerksamkeit, die das Thema Errichtung, Erhaltung und Revitalisierung von Trockensteinmauern erhält. So werden in der Trockensteinmaurer-Schule des Vereins Landimpulse jedes Jahr zahlreiche zertifizierte Kurse angeboten.

Trockensteinmauern prägen nicht nur unser Landschaftsbild – gerade auch in den terrassierten Weinbergen –, sondern sie haben auch eine enorme mikroklimatische Bedeutung sowie eine positive Wirkung auf die Biodiversität. „Dass die Steinmauern Wärme speichern scheint auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein“, erläutert Vogler, „dass diese rund fünf Grad Celsius höhere Temperatur und damit eine ausgeglichenere Tag-Nachtschwankung auch bewirkt, dass der Zuckergehalt im Wein erhöht wird, konnte in verschiedenen Untersuchungen nachgewiesen werden.“ Zudem halten diese Mauern aufgrund ihrer Wasserdurchlässigkeit Starkregenereignissen besser stand als beispielsweise Betonmauern und sie bieten zugleich Wohnraum für eine Vielzahl von Klein- und Kleinstlebewesen. Und weil im Regelfall Steine aus der näheren Umgebung zum Einsatz kommen, haben Trockensteinmauern auch Auswirkungen auf die regionale Wertschöpfung und können so in vollem Umfang auch ihre nachhaltige Wirkung entfalten. „Wenn man bedenkt, dass wir ursprünglich Spezialisten aus der Schweiz beiziehen mussten, weil wir erkannt hatten dass das Fachwissen in Österreich verloren zu gehen drohte, dann macht mich das heute in besonderem Maße stolz, dass wir mittlerweile sowohl das theoretische Know-how als auch das nötige praktische Wissen bündeln und so an zahlreiche Schüler und Kursteilnehmer weitergeben konnten“, so Vogler, der Initiator zahlreicher Workshops und Fortbildungsinitiativen in der Trockensteinmauer-Schule.